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Keramische Werke von Annett Ulrike Meier und Simon Manoha im Rahmen der 31. Internationalen Keramikwochen Hüfingen im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte


Der September steht in Hüfingen nun zum 31. Mal ganz im Zeichen der Keramik.
Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte zeigt dieses Jahr zeitgenössische Keramikkunst der Spitzenklasse von Annett Ulrike Meier aus Weimar und Simon Manoha aus Rocles/Ardèche, Frankreich.

„Ich gestalte individuelle Gefäße, die sich öffnen für Phantasie und Licht“, erläutert Annet Ulrike Meier ihre Werke. „Mitunter geht der Blick hindurch. Oder ein Windhauch. Einige verorten sich
bodenlos. Jahr und Tag führen um sie herum ihre beweglichen Schatten…“ Mit dünnen Schnüren aus unterschiedlichen Tonen und Porzellanen baut die Künstlerin ihre Arbeiten und interpretiert die historische Schnurtechnik auf zeitgemäße Weise neu. Licht, Schatten und Umraum werden durch die sensible Platzierung im Raum einbezogen und verändern die Wirkung der Arbeiten je nach Standort und Perspektive signifikant. „Durch das Werden der Form finden die Farben und Eigenheiten des Materials ihren Platz,
durchziehen die Gefäßwand als authentisches Ganzes“, so Annett Ulrike Meier. „Einzelne Glasuren oder Substanzen aus der Natur setzen hier und da einen Glanzpunkt, einen regionalen Bezug.“ Annett Ulrike Meier wurde 1968 in Weißenfels/Saale geboren.

Nach dem Studium der Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte sowie der klassischen und christlichen Archäologie in Leipzig und Freiburg war sie als Galeristin der Galerie im Malzhaus in Plauen/Vogtland, als Direktorin der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz und anschließend als freiberufliche Kunstwissenschaftlerin und Ausstellungskuratorin tätig. Nach einer Stunde an der Töpferscheibe im Jahr 2013, die sich als elementare, alles verändernde
Erfahrung herausstellte, bildete sich Annett Ulrike Meier an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen zur staatlich geprüften Keramikgestalterin weiter und absolvierte ihren
Abschluss im Fachbereich Gefäß. 2020 eröffnete sie ihr Atelier in Weimar. 2022 erhielt die Künstlerin den Jurypreis der Internationalen Keramikwochen Hüfingen.

Auch für Simon Manoha spielen sowohl regionale Bezüge, als auch ursprüngliche, archaische Techniken und Formfindungen eine große Rolle. Das Material für seine Werke sammelt er ausschließlich selbst und setzt dabei die regionalen Unterschiede der ausgewählten Tone und Mineralien gezielt als Stilmittel ein, bringt dadurch aber auch seine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat und deren charakteristischer Landschaft zum Ausdruck. „Auf jeden Fall ist es die Erde, in der wir uns verankern, und die Richtung der Sonne, in die wir aufgehen“, erklärt Simon Manoha seine Intention. „Also beschloss ich, zu Hause in der Ardèche zu bleiben und mich auf die Fundamente meines Territoriums zu stützen, den Ton, auf dem ich so viel gelaufen bin, zu verwenden und diesen mit Holz zu brennen: ein Anagama-Brennofen fügt den Sonnenschein hinzu.“

In der Ausstellung im Stadtmuseum Hüfingen wird er Gefäße hauptsächlich Matcha-Teeschalen, Chawans - zeigen, ergänzt durch Skulpturen, die sich mit der Philosophie von Emmanuel Lévinas auseinandersetzen. Im Zentrum der „Kopfschmerzen“ genannten Werkreihe stehen reduzierte und zugleich expressiv strukturierte Kopfformen, die das Antlitz des Menschen, des Individuums, als Selbst aber auch als Gegenüber, hinterfragen.

Simon Manoha, geboren 1987 in Guilherand Granges, Ardèche, widmete sich zunächst der Musik und studierte Improvisation bevor er nach Paris zog, um an der Sorbonne Philosophie zu studieren. Schnell jedoch kehrte er zu einer seiner frühesten Leidenschaften zurück: der Fotografie, die nach wie vor einen wichtigen Teil seines künstlerischen Schaffens einnimmt. Zurück in seiner Heimat und besonnen auf seine Kindheitserinnerungen als Neffe eines Töpfers, fand Simon Manoha in der Arbeit mit Ton die umfassende Möglichkeit, seine Ideen und Beobachtungen auf plastische, mehrdimensionale Weise umzusetzen, als ob „die Erde mich zurückgerufen hätte“.

Die Ausstellungen von Annett Ulrike Meier und Simon Manoha im Stadtmuseum Hüfingen sind
während des Töpfermarktes am 9. und 10. September von 10 Uhr (Samstag) bzw. 11 Uhr (Sonntag) bis 18 Uhr sowie an den darauffolgenden Sonntagen bis einschließlich 24.09., von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

Am Samstag, um 16 Uhr im Museum sowie am Sonntag, um 16 Uhr auf dem Töpfermarkt wird der in Japan ausgebildete polnisch-australische Teemeister Adam Sōmu Wojciński, der in Marseille lebt, unter Einbeziehung der ausgestellten Teeschalen von Simon Manoha zeitgenössische Teezeremonien durchführen.

Parallel zum Töpfermarkt, auf dem es in diesem Jahr einige neue Gesichter und Arbeiten zu
entdecken geben wird, ist die Wettbewerbsausstellung der Töpfermarktteilnehmerinne und Töpfermarktteilnehmer um den
jurierten, mit 1000,- € dotierten Keramikpreis der Stadt Hüfingen sowie den beliebten Publikumspreis unter dem Titel „Glanzstücke – The Best of the Year 2023“ in der Hüfinger Rathausgalerie zu sehen. Die diesjährige Jury bilden der Keramikkünstler Manfred Emmenegger-Kanzler, Bürgermeister Michael Kollmeier und Kuratorin Ariane Faller-Budasz.

Das detaillierte Programm findet sich auf dem Folder.

Annett Ulrike Meier

Werk von Annett Ulrike Meier

Simon ManohaWerk von Simon Manoha

Zum Herunterladen

Folder

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